Wir stellen vor

 


Segugio Italiano- der italienische Laufhund

Segugio Italiano a pelo raso (kurzhaariger Laufhund)

Segugio Italiano a pelo forte (drahthaariger Laufhund)

Segugio maremmano

Geschichte bzw. Herkunft

Der Segugio (Plural: Segugi) ist ein italienischer Laufhund, der speziell zur Jagd auf Hase und Wildschwein gezüchtet wurde. Seine Herkunft reicht bis weit in die Antike zurück, es gilt als sicher, dass sie die Nachkommen von Jagdhunden sind, die bereits von phönizischen Kaufleuten nach Italien eingeführt wurden. Zahlreiche Zeichnungen belegen das Vorkommen von Hunden in Ägypten, die dem heutigen Segugio sehr ähnlich waren. Die typischen Hängeohren dieses Laufhundes sind ein Zeichen von fortgeschrittener Domestikation. Es ist also anzunehmen, dass dieser Hund nach Italien kam, aus ihm der heutige Segugio entstand und dort über die Jahrhunderte fast unverändert erhalten blieb. Hunde dieses Typs stehen neben den Statuen der „Jagenden Diana“ im Museum von Neapel und der „Bogenschießenden Diana“ im Vatikanmuseum.

Eine zweite Theorie ist, dass es sich beim heutigen Segugio um einen Nachfahren der alten Keltenbracke handelt.

Die Glanzzeit des italienischen Laufhundes fällt in die Renaissance, wo – wie auch in Frankreich- der Adel aufwändige Jagden veranstaltete, bei denen Jagdhunde in der Meute Hasen, Füchse und Kaninchen jagten. Der Niedergang der Segugi-Zucht begann in Italien mit der Französischen Revolution, mit der der Adel seine jagdlichen Privilegien verlor. Darüber hinaus war die Jagd mit Laufhunden durch den Einsatz von Feuerwaffen überflüssig geworden .In der Folge wurden Bastarde in die Rasse eingekreuzt, die reinrassige Zucht ging verloren.

Der Segugio italiano verdankt sein Überleben einigen engagierten Jägern, die sich für den Wiederaufbau der Zucht einsetzten. 1948 wurde bei der ENCI (nationaler italienischer Verband für das Hundewesen, entspricht dem VDH in Deutschland) 120 Segugi registriert, bis 1990 war die Anzahl der eingetragenen Tiere auf etwa 5000 angewachsen. Die Hunde werden heute auch in Arbeitstests geprüft, um ihre Gebrauchseigenschaften zu erhalten, der Segugio Italiano wird heute fast ausschließlich zur Hasenjagd eingesetzt.

Rassebeschreibung

Die folgende Beschreibung gilt für den kurzhaarigen und drahthaarigen Segugio, Unterschiede beim Drahthaar werden extra hinzugefügt.

Eine Kurzbeschreibung des Segugio Maremmano finden Sie Im Anschluss.

FCI-Gruppe 6: Lauf- und Schweisshunde

Sektion 1.2: Mittelgroße Laufhunde

Größe: Rüden von 52-58 cm, Hündinnen von 48-56 cm

Erscheinungsbild:

· Körper: kräftiger Körperbau, lässt sich in ein Quadrat stellen, gute Muskulatur, ohne die geringste Spur von Fett

· Ohren: herabhängend, so gedreht, dass es nach vorne zeigt, von dreieckiger Form, das Ende läuft in einem schmalen Zipfel aus, der leicht nach innen eingedreht ist

· Augen: groß, mandelförmig, leuchtend, dunkel-ockerfarben, schwarze Lidränder, insgesamt ein sanfter, fast melancholischer Ausdruck

· Nasenschwamm: groß, mit beweglichen Nasenflügeln, immer schwarz

· Fang: Fanglänge entspricht der halben Kopflänge, das Fangprofil ist leicht konvex

· Kiefer/Zähne: komplettes Scherengebiss erwünscht

· Rute: hoher Rutenansatz, dünn an der Wurzel und auf ihrer ganzen Länge, so lang, dass ihre Spitze den Fersenhöcker berührt, in Ruhestellung hängend, in Aktion bis über die Rückenlinie angehoben, die Rute der drahthaarigen Variante ist im Ansatz kräftiger

· Haare: kurzes Haar auf dem ganzen Körper, harsche Textur, dicht, engstehend, gleichmäßig glatt ;

Das Haar der drahthaarigen Variante ist unverkennbar rau, ausgenommen auf Kopf, Behang, Rute und Fang, die Haarlänge soll 5 cm nicht überschreiten, unter den Lefzen bildet das Haar einen sogenannten Bart

· Farben: umfassen das ganze Spektrum von einfarbigem Falb und schwarz/lohfarben, die roten Abzeichen befinden sich am Fang, an den Augenbrauen an der Brust und an den Gliedmaßen, weiß darf an Fang und Schädel auftreten, auch erlaubt als „Stern“ auf der Brust, es ist jedoch nicht sehr erwünscht, je weniger vorhanden, desto besser; der der schwarz/lohfarbene Hund darf einen weißen Bruststern tragen (tricolor Segugio); braun (kaffee-, leberfarben ) ist nicht zulässig;

Beim Drahthaar umfassen die Farben das ganze Spektrum von einfarbigem Falb, von dunkelrotem und berußtem Falb bis hin zum hellen Falb, sowie Schwarz und Loh.

· Gangwerk: bei der Jagd galoppiert der Hund

Rassespezifische Charakterzüge

Wie die meisten Jagdhunde ist der Segugio im Haus eher ruhig, fast unauffällig, im Freien aber ein Vollblutjagdhund, der dazu tendiert, seine Nase ununterbrochen am Boden zu haben. Hat er einen interessanten Geruch entdeckt, so tut er das durch den ihm eigenen Jagdlaut kund. Bei der Jagd ist er ein harter und ausdauernder Hund, der sich an unterschiedliche Gelände anpasst, er besitzt extreme Widerstandsfähigkeit und Schnelligkeit.

Fremden gegenüber zeigt sich der Segugio manchmal etwas reserviert, besonders die rauhaarige Variante, die als eher zurückhaltend, weniger überschwänglich, folgsam, ruhig und nachdenklich bei der Arbeit gilt.

Mit Artgenossen hat er als typischer Meutehund im Allgemeinen kein Problem.

Haltungsempfehlung

Als Meutehund eignet sich der Segugio gut für die Mehrhundehaltung. Wie jeder andere Hund auch muss er mit Geduld und Konsequenz erzogen werden, er eignet sich jedoch eher für erfahrend Hundehalter, die mit seinem Jagdtrieb umgehen können .Da seine Jagdpassion ausgesprochen stark ausgeprägt ist, kann er u.U. überhaupt nicht abgeleint werden und muss daher ausreichend bewegt und auch geistig ausgelastet werden. Idealerweise sollte ihm eine Alternativbeschäftigung angeboten werden, bei der er seiner Passion nachgehen und seine exzellente Nase einsetzen kann. Aktivitäten wie Mantrailing oder Fährtenarbeit nimmt er mit Begeisterung an.

Er sollte unbedingt einen gut gesicherten Garten zur Verfügung haben, in dem er sich auch frei bewegen kann. Zu beachten ist hierbei, dass manche Vertreter dieser Rasse wahre Kletterkünstler sind.

Kurzbeschreibung des Segugio Maremmano (regionale Variante des Segugio Italiano)

Die Rasse ist durch den Verband für das italienische Hundewesen (ENCI) 2009 offiziell anerkannt worden. Beim Segugio Maremmano (benannt nach der Maremma, aus der er kommt) handelt es sich um eine Segugio, der auf die Wildschweinjagd spezialisiert ist.

Der Segugio Maremmano wurde 2018 auch von der FCI provisorisch anerkannt, ein Verdienst italienischer Züchter und vor allem Jäger, die seine Qualitäten schon immer zu schätzen wussten.

Erscheinung:

Es gibt ihn in einer kurzhaarigen Variante ( dieser kann Unterwolle und einige raue Strähnen aufweisen) in den Farben rotblond, schwarzmarken und getigert, rauhaarig tritt er in rotblond auf. Weiß kann wie beim Segugio Italiano vorkommen.

Rüden sind etwa 48-54, Hündinnen 46-52 cm groß.

Er ist ein einfacher Hund von rustikaler Erscheinung und steht eher im Rechteck. Er hat hoch angesetzte Behänge, sein Auge ist dunkel und ausdrucksstark.

In seiner Zucht lag der Schwerpunkt immer auf der Suche nach jagdlich besonders geeigneten Tieren. Der Segugio maremmano verfügt über eine große Jagdpassion ein helles, angenehmes Geläut, er zeigt sowohl Spurlaut wie Standlaut, die für den Jäger deutlich zu unterscheiden sind. Der Segugio maremmano ist ein Vollblutjäger, dennoch gesellig und anhänglich und seinem Besitzer treu ergeben.


Wir stellen vor: Beagle

Geschichte bzw. Herkunft

Bei vielen Autoren, die über die Herkunft des Beagles schreiben, findet sich die Theorie, der Beagle sei ein Nachkomme der alten französischen Meutehunde, die mit den Normannen nach Großbritannien gekommen sind. Andere Autoren meinen, dass kleine Laufhunde, wie sie schon Xenophon (430 v.Ch.) beschreibt, die Vorväter des Beagles sind und von Griechenland über Rom und dann bei der Eroberung des Britischen Inseln durch die Römer nach Großbritannien kamen, wo sie sich später mit den von den Normannen eingeführten Hunden vermischt haben. Schriftliche Zeugnisse zu dieser Annahme fehlen jedoch gänzlich.

Der Name Beagle taucht erstmals 1445 auf, auch über seine Entstehung aus dem altenglischen, keltischen oder altfranzösischen Sprachschatz streiten sich die Geister. Als wahrscheinlich gilt die Herkunft vom italienischen „piccolo“ welches „klein“ bedeutet und Beagle wurde in England zum Synonym für „kleiner Jagdhund“.

Seit König Heinrich VIII wurden Beagle am englischen Hof gehalten und gezüchtet, Königin Elisabeth I war eine große Liebhaberin der Rasse und züchtete sogar eine besonders kleine Variante der Rasse, sogenannte „Pocket Beagle“, die so klein waren, dass sie in einer Tasche Platz fanden. Der Beagle wurde für die Jagd zu Fuß verwendet, da er für die Parforce-Jagd zu Pferd zu langsam war.

1890 wurde der Beagle Club gegründet , dadurch setzte eine gewisse Vereinheitlichung der Rasse ein. Der 1. Weltkrieg unterbrach alle züchterischen Anstrengungen, die Rasse galt gar als gefährdet. Heute wird zwischen zwei Richtungen unterschieden, der reinen Show- Zucht, die nur Wert auf das Aussehen legt, und der Zucht von Hunden für den Arbeitseinsatz.

Rassebeschreibung

FCI-Gruppe 6: Laufhunde, Schweißhunde

Sektion 1.3: Kleine Laufhunde

Größe: Zwischen 33cm und 40 cm

Erscheinungsbild:

· Körper: robust und kompakt, ohne jedoch grob zu wirken

· Ohren: lang und unten abgerundet, tief angesetzt, dünn, Augen: dunkel- oder haselnussbraun, ziemlich groß und weit auseinanderliegend

· Nasenschwamm: breit, vorzugsweise schwarz, bei helleren Hunden ist eine leichte Pigmentierung erlaubt, Nasenlöcher gut geöffnet

· Fang: nicht zu spitz

· Kiefer/Zähne: komplettes Scherengebiss erwünscht, kräftige Kiefer

· Rute: stark, mittellang, hoch angesetzt und fröhlich getragen, nicht über den Rücken gerollt, gut behaart

· Haare: kurz, dicht und wetterbeständig

· Farben: dreifarbig (schwarz, braun, weiß oder blau,weiß, braun), dachsfarbig gefleckt , hasenfarbig gefleckt, zitronengelb gefleckt, zitronengelb und weiß, rot und weiß, braun und weiß, schwarz und weiß, ganz weiß

Mit Ausnahme von ganz weiß können alle oben genannten Farben auch getüpfelt sein, die Rutenspitze ist immer weiß

· Gangwerk: gerader Rücken, frei ausgreifender weiter Vortritt, ohne die Läufe hoch anzuheben, deutlicher Schub aus der Hinterhand, Vorhandbewegung nicht paddelnd oder kreuzend

Rassespezifische Charakterzüge:

Der Beagle ist ein immer fröhlich wirkender Hund, aufgeweckt, intelligent und von ausgeglichenem Wesen. Seine eigentliche Bestimmung ist die Jagd in der Meute, dabei folgt er vornehmlich Hasenfährten zäh, zielstrebig und ausdauernd. Dabei ist er zwar verglichen mit anderen Laufhunden relativ langsam, er arbeitet aber sehr gründlich und gibt nicht auf, wenn er die Fährte einmal verloren hat.

Als Meutehunde sind Beagle äußerst verträglich mit Artgenossen und auch Menschen gegenüber sind sie sehr freundlich. Diese Verträglichkeit in der Meute wurde dem Beagle zusammen mit seiner hohen Fruchtbarkeit jedoch zum Verhängnis ,wurde er dadurch doch zum am meisten in Labors gezüchteten Versuchshund.

Der Beagle ist nicht zuletzt wegen seiner fröhlichen Art und seiner Kinderfreundlichkeit ein beliebter Familienhund.

Haltungsempfehlung

Wie jeder andere Hund auch, sollte der Beagle mit Geduld und Konsequenz erzogen werden, denn er neigt zu einer gewissen Eigenständigkeit und bisweilen auch Sturheit. Er muss ausreichend bewegt( böse Zungen behaupten, er kämpft wegen seiner Fresslust ständig gegen Übergewicht) und auch geistig ausgelastet werden. Idealerweise sollte ihm eine Alternativbeschäftigung angeboten werden, bei der er seiner Passion nachgehen und seine exzellente Nase einsetzen kann, dazu eignet sich jede Art von Nasenarbeit.

Beagle sind oft sehr bellfreudig, eignen sich also unter Umständen weniger für eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus.


Wir stellen vor: Epagneul Breton (Bretone, Bretonischer Vorstehhund)

Geschichte bzw. Herkunft

Der Bretone stammt aus Frankreich, aus dem Herzen der Bretagne. Als relativ kleinen Vorsteher, sehr dem holländischen Kooikerhondje ähnelnd, würde man ihn von seinem Äußeren her eher zu den Stöberhunden zählen. Bereits der griechisch-römische Schriftsteller Oppian berichtete 200 n.Chr. von einem kleinen Jagdhund der Bretonen, der durch seinen außerordentlichen Geruchssinn allen anderen Jagdhunden überlegen war. Freunde der Rasse weisen auch immer wieder auf zahlreiche Darstellungen von Bretonen auf Gobelins und Gemälden des späten Mittelalters und der Renaissance hin. Jedoch meinen auch andere Nationalitäten, in diesen Abbildungen „ihre“ Rasse (Kooikerhondje, Zwergspaniel) zu erkennen. Es handelt sich einfach um einen kleinen, langhaarigen „Vogelhund“, der in Haltung, Farbe und Bewegung große Ähnlichkeit mit dem heutigen Bretonen hat und der damals beim Adel und den reichen Bürgern ein beliebter Jagdhund war. Anfang des 19. Jahrhunderts entstand durch Kreuzung mit Spaniels und Settern der Epagneul Breton, für den in seinem Ursprungsland Frankreich 1907 ein eigener Rassestandard erstellt wurde.

Rassebeschreibung

FCI-Gruppe 7: Vorstehhunde

Sektion 1.2: Kontinentale Vorstehhunde

Größe:R üden von 48-51 cm, Hündinnen von 47-50 cm

Erscheinungsbild:

· Körper: harmonischer Körperbau, kräftiges Knochengerüst, kompakt, stämmig aber nicht grob, eher im Quadrat stehend, recht elegant

· Ohren: hoch angesetzt, dreieckig, breit, eher kurz, teilweise von gewelltem Haar bedeckt, sehr beweglich

Augen: leicht schräg, aufgeweckter, sanfter Ausdruck, leicht ovale Form, vollständig pigmentierte Augenlider, wobei die Farbe der Iris harmonisch zu der des Haarkleides passt

· Nasenschwamm: breit, feucht, gut geöffnete, weite Nasenlöcher, die Farbe soll zur Farbe des Haarkleides passen

· Fang: gerader Nasenrücken

· Kiefer/Zähne: komplettes Scherengebiss erwünscht

· Rute: hoch angesetzt, horizontal oder in leicht abfallender Linie getragen, oft-besonders bei der Arbeit- heftig wedelnd, auch Stummelrute oder fehlende Rute kommt vor

· Haare: auf dem Körper fein, nicht seidig, schlicht oder leicht gewellt, nie gekräuselt, am Kopf und an den Vorderseiten der Gliedmaßen kurz, die Hinterseiten der Gliedmaßen sind reich befedert

· Farben: weiß-orange, weiß-schwarz, weiß-braun, mit Scheckung in Form von unregelmäßigen Platten, bei dreifarbigen Hunden kommen lohfarbene Abzeichen hinzu (orange bis dunkel-falbfarben), eine schmale Blässe ist erwünscht, einfarbiges Haarkleid ist nicht zulässig

· Gangwerk: die verschiedenen Gangarten sind kraftvoll, regelmäßig und lebhaft, im Gelände ist der Galopp die bevorzugte Gangart

Rassespezifische Charakterzüge:

Der Bretone ist ein vielseitig einsetzbarer Vorstehhund, der sich durch seine exzellente Nase, seine konzentrierte und weiträumige Feldsuche, sowie sein festes Vorstehen auszeichnet. Auch in der Arbeit nach dem Schuss hat er sich bewährt und er wird gelegentlich sogar zur Schweißarbeit eingesetzt.

Dank seines ausgeglichenen Wesens passt er sich unterschiedlichsten Situationen gut an. Er gilt als ausgeglichen und gesellig und hat sich überwiegend als leichtführig erwiesen. Außerdem ist er im Allgemeinen kinderfreundlich und kann bei entsprechender Auslastung auch als Familienhund gehalten werden.

Haltungsempfehlung

Wie jeder andere Hund auch, sollte der Bretone mit Geduld und Konsequenz erzogen werden, er eignet sich jedoch eher für erfahrene Hundehalter, die mit seinem Jagdtrieb umgehen können .Er muss ausreichend bewegt und auch geistig ausgelastet werden. Idealerweise sollte ihm eine Alternativbeschäftigung angeboten werden, bei der er seiner Passion nachgehen und seine exzellente Nase einsetzen kann, dazu eignet sich jede Art von Nasenarbeit.


Wir stellen vor: Englischer Pointer

Geschichte bzw. Herkunft

Wie bei manch anderer Rasse, gibt es auch über die Herkunft des Pointers mehrere Theorien. Manche behaupten, die Rasse sei von den Westgoten begründet worden, die diese während der Völkerwanderung auf die Iberische Halbinsel brachten und die weißbunten Hunde außerordentlich hoch einschätzten. In Gesetzesüberlieferungen aus dieser Zeit finden sich Hinweise, dass das Töten eines solchen Hundes mit drastischen Strafen geahndet wurde.

Andere sind der Ansicht, dass die Franzosen ihre eigenen Pointer züchteten schon bevor spanische Pointer zu Beginn des 18. Jahrhunderts nach Britannien kamen und dass somit Hunde sowohl aus Spanien als auch aus Frankreich auf die britischen Inseln importiert wurden.

Die meisten Autoren vertreten die Ansicht, der Pointer sei nach dem Spanischen Erbfolgekrieg (1701-1704 ) von britischen Offizieren, die aus Spanien heimkehrten, auf die britischen Inseln gebracht worden.

Die Spanier nannten ihre Vorstehhunde „perro da punta“, das sich von „puntear“, auf etwas hinweisen, zeigen, ableitet. Der Pointer ist also ein Hund, der auf etwas (Wild) hinweist (engl. to point).

Die auf die Insel gebrachten Vorstehhunde waren den Briten zu langsam und zu schwerfällig, so dass sie englische Foxhounds und auch Greyhounds einkreuzten.

Auf dem Festland entstanden die ersten Pointerzuchten in Belgien, als Pionier der Pointerzucht in Deutschland gilt Prinz Albrecht zu Solms-Braunfels, Hunde aus seinem Zwinger gingen in alle Welt.

Den Ersten Weltkrieg überstand der Pointer von allen britischen Vorstehhunderassen am besten, so dass nach Kriegsende noch einige gute Zuchttiere vorhanden waren, doch der Zweite Weltkrieg setzte der Rasse stark zu. Zum Kriegsende gab es nur wenige gute Zuchttiere, viele Züchter hatten aufgegeben oder waren verstorben. Nach dem Krieg wurden neue Zwinger gegründet, von denen der bedeutendste der Zwinger „v. Niedersachsenhof“ in München war. Es wurden Hunde aus Skandinavien und Irland zugekauft, um wieder eine gute Zuchtgrundlage zu schaffen.

Wie auch bei anderen derart attraktiven Rassen, begannen einige Züchter, den Pointer für Ausstellungen noch eleganter zu züchten, es entwickelte sich neben dem Arbeitstyp ein Showtyp. Dessen Züchter legen keinen Wert auf jagdliche Leistung, sie züchten nur auf Schönheit.

Rassebeschreibung

FCI-Gruppe 7: Vorstehhunde

Sektion 2.1. Britische und irische Vorstehhunde

Größe: Rüden von 63-69 cm, Hündinnen von 61-66 cm

Erscheinungsbild:

· Körper: harmonischer Körperbau, kräftige, geschmeidige Erscheinung, sehr elegant

· Ohren: hoch angesetzt, dicht am Kopf anliegend, dünnes Ohrleder, von mittlerer Länge, am unteren Ende leicht spitz

Augen: leuchtend, mit freundlichem Ausdruck, nicht stechend und nicht nach unten auf die Nase blickend, die Farbe ist entsprechend dem Haarkleid haselnussbraun oder braun, dunkle Lidränder, bei zitronenfarbenen und weißen Hunden auch heller

· Nasenschwamm: weich und feucht, Nasenlöcher gut geöffnet, dunkel, bei zitronenfarbenen und weißen Hunden auch etwas heller gestattet

· Fang: leicht konkav, das Fangende befindet sich in einer Höhe mit den Nasenlöchern (dish-face), leichte Vertiefung unter den Augen

· Kiefer/Zähne: kräftige Kiefer mit komplettem Scherengebiss

· Rute: von mittlerer Länge, an der Wurzel dick, sich zur Spitze hin allmählich verjüngend, mit dem Rücken in einer Linie getragen, soll in der Bewegung von einer Seite zur anderen schlagen, soll sich nicht nach oben krümmen

· Haare: fein, kurz, fest, vollkommen glatt und anliegend mit ausgeprägtem Glanz

· Farben: die üblichen Farben sind weiß mit zitronenfarbenen, orangen, leberbraunen oder schwarzen Platten , auch einfarbig und tricolor sind gestattet

· Gangwerk: fließend und raumgreifend mit viel Schub aus der Hinterhand, dabei die Ellbogen weder ein- noch ausdrehend, das Hochheben der Vorderläufe ist nicht erwünscht

Rassespezifische Charakterzüge:

Der Pointer ist ein Vollblutjagdhund, der wegen seiner rasanten Feldsuche gerne als der „Ferrari“ unter den Vorstehhunden bezeichnet wird. Seine Aufgabe bei der Jagd ist das Aufsuchen von Federwild im offenem Gelände, er sucht dabei weiträumig im raschen Galopp und steht vor, sobald er Witterung eines Wildes aufgenommen hat. In dieser Stellung soll er unbeweglich verharren bis der Jäger nahe genug für den Schuss herangekommen ist.

Seine Jagdpassion ist zwar tief verwurzelt, dank seines ausgeglichenen und freundlichen Wesens ist er jedoch unter bestimmten Voraussetzungen auch als Familienhund geeignet.

Er ist zuhause ein ruhiger Hausgenosse, der wenig bellt und sehr verträglich mit Artgenossen ist.

Haltungsempfehlung

Wie jeder andere Hund auch, sollte der Pointer mit Geduld und Konsequenz erzogen werden, er eignet sich jedoch eher für erfahrene Hundehalter, die mit seinem Jagdtrieb umgehen können .Er muss ausreichend bewegt und auch geistig ausgelastet werden.

Wer einen Pointer im Freilauf erleben möchte, muss damit umgehen können, dass diese Hunde einen extrem weiten Aktionsradius haben.Idealerweise sollte ihm eine Alternativbeschäftigung angeboten werden, bei der er seiner Passion nachgehen und seine exzellente Nase einsetzen kann, dazu eignet sich jede Art von Nasenarbeit. Auch für die Ausbildung zum Rettungshund ist der Pointer dank seiner exzellenten Nase und seines Finderwillens prädestiniert.


Wir stellen vor: Englischer Setter

Geschichte bzw. Herkunft

Was die Herkunft des Setters angeht, gibt es keine eindeutigen Dokumente. Auf vielen alten Gemälden ist ein mittelgroßer, langhaariger, meist weiß-bunter Jagdhund dargestellt, die damals „Vogelhunde“ genannt wurden und wohl als die Vorfahren all unser langhaarigen Jagdhunde wie Spaniel, Große und Kleine Münsterländer, Deutsche Wachtel und anderer angesehen werden können. Es besteht die Vermutung, dass der Setter aus einer Kreuzung großer Spaniels mit dem Pointer hervorging. Bezeugt ist, dass 1555 der Earl of Northumberland Spaniels zum Vorstehen und Vorliegen abrichtete und die Hunde dieser speziellen Jagdweise als „Sitting Spaniels“, später auch als „Sitting Dogs“ oder abgekürzt „Sitter“ bezeichnet wurden Daraus soll sich der Name „Setter“ abgeleitet haben.

In alten englischen Berichten wurde noch keine Trennung zwischen Spaniel und Setter gemacht, es ist unklar, wann die Trennung der beiden Rassen erfolgte, Anfang des 19. Jahrhunderts ist dann aber in der zeitgenössischen Literatur von „Setter“ die Rede.

Ebenso besteht Unklarheit darüber, wann die Trennung der Setterrassen nach Haarfarben in Englisch Setter, Irisch Setter und Gordon Setter stattfand, sie kann lediglich auf den Zeitraum zwischen 1865 und 1875 eingegrenzt werden.

Auch das erste Vorkommen von Settern in Deutschland kann nicht klar belegt werden, am hannoverschen Königshof tauchen die ersten Exemplare Mitte des 19.Jahrhunderts auf.

Zu Beginn der systematischen Setterzucht wurde der Farbe noch keine große Bedeutung beigemessen, es gab sogar reinschwarze Exemplare. Ordnung in diesen Mischmasch brachte zunächst Edvard Laverack, der 1825 mit der systematischen Zucht des Englischen Setters begann. Dabei legte er anfangs noch großen Wert auf die jagdlichen Eigenschaften, bald jedoch wurde seine Zucht zu einer reinen Schönheitszucht, die durch exzessive Inzucht einen völlig homogenen Typ, der von manchen nur noch als“ Laverack-Setter „ bezeichnet wurde, hervorbrachte. Er bevorzugte die belton-farbigen Hunde, also solche, die farbige Punkte oder Sprenkel auf weißem Untergrund aufwiesen.

Laveracks Nachfolger wurde R.L. Purcell Llewellin, der zunächst schottische (Gordon) Setter, dann irische und mit zwei Rüden aus der Laverack Zucht schließlich auch Englische Setter züchtete. Er legte zunächst zwar wieder Wert auf die jagdlichen Eigenschaften, exportierte dann aber im großen Stil in die USA und Kanada, so dass auch seine Zucht zu einer Massenproduktion wurde , bei der natürlich die Qualität auf der Strecke blieb.

Nach seinem Tod wurde der Englische Setter in England mehr und mehr zu einem reinen Ausstellungshund, während auf dem Kontinent mehr Gewicht auf die seine jagdlichen Leistungen gelegt wurden. Besonders in Italien werden Englische Setter in Field Trials leistungsgeprüft.

Rassebeschreibung

FCI-Gruppe 7: Vorstehhunde

Sektion 2.1. Britische und irische Vorstehhunde

Größe: Rüden von 65-68cm, Hündinnen von 61-65 cm

Erscheinungsbild:

· Körper: von mittlerer Größe, elegant in Erscheinung und Bewegung

· Ohren: von mittlerer Länge, tief angesetzt, in einer Falte flach anliegend, der obere Teil ist mit feinem, seidigen Haar bedeckt, die Spitzen sind samtig

· Augen : lebhaft, sanft und ausdrucksvoll, von haselnussbraun bis dunkelbraun, je dunkler, umso besser, nur bei Hunden mit der Farbe liver-belton ist ein helleres Auge zulässig, Augenform oval

· Nasenschwamm: schwarz oder leberbraun, passend zur Farbe des Haarkleids, weit geöffnete Nasenlöcher

· Fang: mäßig tief und viereckig mit nicht zu hängenden Lefzen

· Kiefer/Zähne: kräftige Kiefer mit komplettem Scherengebiss

· Rute: in Linie des Rückens angesetzt, mittellang, in einer leichten Kurve getragen, jedoch ohne Aufwärtstendenz, lange Befederung, die knapp unterhalb des Rutenansatzes beginnt, sich zur Mitte hin verlängert, dann zum Rutenende hin wieder kürzer wird, das Haar ist lang, glänzend, weich, seidig und gewellt, aber keinesfalls gelockt, in der Bewegung schlägt die Rute lebhaft von einer Seite zur anderen

· Haare: vom Hinterkopf in Höhe des Behangs beginnend über den Körper verteilt leicht gewellt und seidig, aber nicht gelockt, die Oberschenkel der Hinterläufe und die Vorderläufe bis fast an die Pfoten sollen schön befedert sein

· Farben: schwarz und weiß (blue belton), orange und weiß (orange belton), zitronenfarben und weiß (lemon belton), leberbraun und weiß (liver belton), auch tricolor ist gestattet, dieses besteht aus blue belton oder liver belton und tan, bei allen Farben werden Hunde mit überall vorhandener Tüpfelung (= belton) solchen mit großen Farbplatten vorgezogen

· Gangwerk: freie, anmutige Bewegungen, die den Eindruck von Schnelligkeit und Ausdauer vermitteln, freie Bewegung aus den Sprunggelenken mit kraftvollem Schub

Rassespezifische Charakterzüge

Der Setter ist ein hochpassionierter Jagdhund, dessen typische Arbeit die Suche nach Federwild ist. Er sucht dabei mit hoher Geschwindigkeit ein ihm zugewiesenes Gelände auf Wild ab. Nimmt er Witterung auf, verharrt er regungslos (=Vorstehen) und zeigt seinem Hundeführer so den Sucherfolg an. Den Setter zeichnet besonders seine hohe Bereitschaft, mit seinem Hundeführer zusammenzuarbeiten aus.

Seine Jagdpassion ist zwar tief verwurzelt, dank seines ausgeglichenen und freundlichen Wesens ist er jedoch unter bestimmten Voraussetzungen auch als Familienhund geeignet.

Er ist, wie eigentlich alle Jagdhunde, zuhause ein ruhiger Hausgenosse und sein natürlicher, einfach unwiderstehlicher Charme begeistert seine Liebhaber immer wieder aufs Neue.

Haltungsempfehlung

Wie jeder andere Hund auch, sollte der Setter mit Geduld und Konsequenz erzogen werden, er eignet sich jedoch eher für erfahrene Hundehalter, die mit seinem Jagdtrieb umgehen können .Er muss ausreichend bewegt und auch geistig ausgelastet werden und braucht natürlich Familienanschluss.

Wer sich für einen Setter entscheidet, muss sich darüber im Klaren sein, dass er einen hochpassionierten, sehr aktiven Arbeitshund zu sich nimmt, dem er die Möglichkeit geben muss, seine Neigungen auszuleben.

Idealerweise sollte ihm dazu eine Alternativbeschäftigung angeboten werden, bei der er seiner Passion nachgehen und seine exzellente Nase einsetzen kann, dazu eignet sich jede Art von Nasenarbeit (Mantrailing, Rettungshundeausbildung, Fährtenarbeit, …)